Delegieren: 7 Schlüsselprinzipien + 1 Spickzettel

In meinen Workshops spreche ich häufig darüber, wie wichtig es ist, zu delegieren, wenn es darum geht, als Unternehmen und als Führungskraft zu wachsen. Es ist eine entscheidende Eigenschaft und es ermöglicht euch auch, eine bessere Work-Life-Balance zu finden.

Kürzlich diskutierte ich mit einer Unternehmerin über dieses Thema. Es fällt ihr generell nicht schwer Aufgaben abzugeben, aber sie verfällt immer wieder darin, die Dinge doch zack-zack selber zu erledigen. Ein neuer Mitarbeiter hatte im Team angefangen und tat sich schwer, die komplexen neuen Aufgaben eigenverantwortlich zu übernehmen. Immer wieder Rückfragen – ein Zeichen von Unsicherheit. Mit dem Ergebnis, dass einige Aufgaben ihm „vorübergehend“ abgenommen und von der Chefin selbst erledigt wurden.

Ich fühlte mich erinnert an meine erste Zeit als Assistentin von Klaus Kobjoll und an die „Schmerzen“, die damit einher gingen.
Für deinen Betrieb ist dein Kernteam dein Schlüssel für Wachstum.
Deswegen gehört es zu deinen wichtigsten Aufgaben für Klarheit in Sachen Organisation zu sorgen. Der Schindlerhof hätte sich nie zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt, wenn Klaus Kobjoll nicht gelernt hätte, wie man delegiert. Ich hätte mich nie selbständig machen können, Beratung und Workshops durchführen mit zwei Kindern im Boot, wenn ich nicht gelernt hätte, wie man delegiert.

Über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg habe ich viele Erfahrungen gesammelt und meine wichtigsten Erkenntnisse möchte ich mit euch teilen.

 

7 Schlüsselprinzipien, die dir helfen, effektiv zu delegieren

1. Fang bei dir an. Identifiziere deine Stärken und Schwächen.

Denke auch an die Aufgaben, die für dich selbstverständlich sind. Welche Elemente deines Business findest du angenehm und stressfrei? Was findest du anspruchsvoll und zeitaufwendig? Frage auch Freunde, Familie und bitte sie um ihre ehrliche Einschätzung. Sobald du alle Gedanken und Ergebnisse gesammelt hast, schreibe sie auf und versuche Muster zu erkennen. So kannst du deine Themen entwickeln.

2. Tu nun dasselbe für das Unternehmen als Ganzes, um alle Bereiche zu identifizieren, in denen Verbesserungen erforderlich sind.

Welche Herausforderungen bestehen und welche Elemente fehlen noch, damit dein Unternehmen wachsen kann? Dies zeigt dir die Fähigkeiten, Erfahrungsniveaus und Eigenschaften auf, die deinem Unternehmen und deinem Team fehlen. Baue ein dynamisches und vielfältiges Team auf. Suche nach Eigenschaften bei Menschen, die deine weniger effektiven Bereiche ausgleichen. Nimm dir die Zeit, Menschen zu finden, die das Geschäft verstehen und sich Möglichkeiten vorstellen können, es zu verbessern, ohne deine Vision aus den Augen zu verlieren. Achte auf flache Hierarchien und entwickle eine Unternehmenskultur, in der jede Idee willkommen ist und eine offene Kommunikation gelebt wird. Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass dein Team dein größter Schatz ist und du dauerhaft investieren musst, um ihn strahlen zu lassen.

3. Stell sicher, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von der Richtung haben.

Setze klare Ziele für dein Team. Für die Aufgabe. Was soll erreicht werden? Erkläre deutlich, warum die Aufgabe wichtig ist, welche Ergebnisse du erwartest und welche Ressourcen zur Verfügung stehen.

4. Delegiere die Aufgaben an die Person, die am besten geeignet ist, die Arbeit erfolgreich zu erledigen.

Gib deinem Team alle Befugnisse, um die Aufgabe zu erledigen.

Spickzettel: Wie weit kann ich gehen?
  • Stufe 1 = Volle Entscheidungsfreiheit. Mach was du für richtig hältst.
  • Stufe 2 = Mit Rücksprache. Bevor du auf den ENTER-Button drückst, stimme dich mit mir ab.
  • Stufe 3 = Keine Entscheidungsfreiheit. Bitte führe einfach nur aus.

Vertraue darauf, dass dein Team die Verantwortung übernimmt. Ermutige, eigene Ideen einzubringen und Lösungen zu finden. Das fördert Eigenverantwortung und Kreativität.

5. Gib regelmäßiges Feedback.

Das hilft, Unsicherheiten zu beseitigen und sicherzustellen, dass die Aufgabe auf dem richtigen Weg ist.

6. Geh in Kommunikation.

Es ist wichtig, dass du sichtbar und zugänglich bist und mit allen Teilen des „Organismus“ verbunden bleibst. Stehe für Fragen und Unterstützung zur Verfügung. Deine Erreichbarkeit signalisiert dein Interesse. Erkenne an, was erreicht wurde.

7. Nimm dir die Zeit, deinen eigenen Delegationsprozess zu reflektieren.

Was hat gut funktioniert – was kannst du zukünftig verbessern?

 

Delegation ist ein Balanceakt. Es erfordert Fingerspitzengefühl. Aber wenn du es richtig machst, kann Wachstum stattfinden. Wachstum deines Unternehmens, Wachstum deiner eigenen Produktivität und Wachstum der Entwicklung und Zufriedenheit deines Teams.

Let’s ROCK it!

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